Nach der Seemannsschule bin ich die ersten 2 Jahre in der Nord. -und Ostsee herumgeschippert, bevor ich dann nach Reedereiwechsel auf reine Afrikafahrt gegangen bin.
Habe hauptsächlich Ostküste von Kapstadt bis Mombasa angelaufen und
es tatsächlich geschafft, den großen heiligen Berg der Kenianer,
den Kilimandscharo, zu sehen.
Als nächstes Fahrziel nach Seemannsschule und Reedereiwechsel
durch das Mittelmeer Richtung Suezkanal, wo ich bei einem Tagesausflug das Glück hatte, mir in Gizeh die Pyramiden anschauen zu dürfen. Die angebotene Lightshow war bombastisch und ich denke, dass die heut zu tage noch viel besser sein wird.
Weiter durch ging es durch den Suezkanal, der an den Ufern damals
noch mit Trümmern aus den Kriegen übersät war über Hongkong, Singapur und Bangkok nach Freemantle in Australien. Wir sind dort an der Südwestküste an diversen Häfen gewesen und ich habe
die Gelegenheit benutzt, den wohl berühmtesten Berg Australiens, den Ayers Rock zu besuchen.
Nach 3 Monaten Rundreise, die über Geraldtown, Bunberry bis Adelaide ging, machten wir uns auf den Rückweg, passierten die Malakkastrasse und weiter auf den Weg nach Japan.
Als ersten Hafen liefen wir Kobe an, weiter ging es nach Nagoya, Osaka und Yokohama. Ich bin auf der Rückreise von Kobe mit dem Hokaido - Express zum heiligen Berg der Japaner gefahren, oder sollte man sagen, geflogen, heute heißt der Zug "Shinkansen". Für die alte Kaiserstadt Ito reichte leider meine Zeit nicht, da ich am nächsten Tag schon nach Bangkok flog.
Bangkok, allein der Name erweckt in mir noch Sehnsüchte. Ich hatte mir Urlaub genommen und bin meinem Schiff voraus geflogen, so hatte ich 3 Wochen Zeit, mich in diese Stadt zu verlieben. Was ich alles erlebte, darüber könnte ich dutzende Seiten gestalten, daher nur das für mich eindrucksvollste, die Tempelanlage "Wat Phra Kaeo". Bevor ich nun ganz in meinen Träumen versinke, will ich mal schnell weitermachen.
Die Zeit in Bangkok ging leider viel zu schnell vorrüber, ich stieg wieder ein und die Rundreise ging weiter, Pusan, wieder Singapur, Hongkong und zurück nach Australien. In Down Under angekommen wurde es Zeit, mal wieder nach Europa zu gehen und so flogen wir mit 8 Leuten über Paris nach Hamburg. Im nachhinein habe ich nie wieder so etwas schönes erlebt wie auf diesen beiden Rundreisen, auch wenn hier durch meinen ersten Unfall die Freude etwas getrübt wurde. Später stellte sich heraus, dass ich mir hier meinen Meniskus abgerissen habe.
Bootsmann
Nach 2 Monaten Urlaub in Hamburg bin ich nach Buenos Aires geflogen, um dort auf meinem nächsten Schiff als Bootsmann anzumustern. Diese Reise ging via Panamakanal zur Westküste Staaten , San Diego, Long Beach, Los Angeles, San Franzisko weiter nach Portland, Seattle bis hoch nach Vancouver in Kanada.
Nach der Rückreise in Europa musste ich in's Krankenhaus, da das Knie mittlerweile nicht mehr belastbar war.
E-Assi und Alleinblitz
In der nachfolgenden Zeit, mit Abnahme der Gesundheitskarte, Umschulung, Hochzeit und verbissenem Training, um wieder zur See zu kommen, habe ich es tatsächlich geschafft, die Gesundheitskarte zurück zu bekommen und so bin ich 1980 noch einmal 3 Monate als E-Assi und 4 Monate als Blitz losgefahren.
Die Folgen des Meniskusabrisses waren aber zu gross, sodass es 1981 endgültig mit der Seefahrt vorbei war.